Singen von Mantras

Mantra Om Mani Padme hum

(Sanskrit: Spruch, Lied, Hymne) bezeichnet eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft repetitiv rezitiert wird. Diese Wiederholungen des Mantras oder des Namens einer Gottheit werden manchmal auch Japa oder Nama-Japa genannt. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Sie können auch aufgeschrieben (Likhita-Japa) und in dieser Form sogar gegessen werden. Im Hinduismus, im Buddhismus und im Yoga ist das Rezitieren von Mantren während der Meditation sowie im Gebet üblich.

Im Wesentlichen handelt es sich bei Mantren um Kernaussagen (oder Merksprüche), dietraditionell in ihrer Ursprungssprache, meist Sanskrit, belassen werden. Es wird unterschieden zwischen Keimsilben (om, ah, hum, hrih), denen bestimmte Funktionen im Energiesystem des Körpers zugeordnet sind, und anderen Bestandteilen, wie Kernaussagen (z.B. „Alles wird zu Leerheit“, „Juwel im Lotos“, „Wohlgerüche“) oder Namen von Buddhas (z.B. Amidewa = Amitabha) oder Gurus. Häufig beginnt und endet ein Mantra mit einer Keimsilbe, dazwischen ist eine Aussage (z.B. Om A mi de wa hrih = Om Amitabha hrih). Weiterhin beginnen viele Mantren mit teyatha und enden mit hum oder soha (orth. svah Hah aus Sanskrit svaha »Opfer«).

Das Mantra ist eine bestimmte Schwingung und damit ein Aspekt der Urschwingung,. Eine Mehrfachkonzentration und Visualisierung mit Farbe und Bedeutung verstärkt und verändert die Wirkung. Dabei ist der Grad und die Dauer der Wirkung abhängig von der Kraft des Meditierenden.

Das langwährende Rezitieren eines Mantras soll als Stütze dienen, um meditativ im gewünschten Denken zu verweilen.

Das Mantra dient in der Meditation der Transformation des Meditierenden. Dadurch, dass ein Mantra einer bestimmten Geisteshaltung, einer Gottheit oder einem Buddha zugeordnet ist, wird dessen Rezitation zur Hervorbringung dieser Geisteshaltung genützt. Durch die Benennung (z.B. mittels der Keimsilben) wird die Aufmerksamkeit z.B. auf bestimmte Energiepositionen im Körper gelenkt.

 

Beispiele

Die wichtigsten Mantren im Hinduismus sind die mystische Silbe Om und die Gayatri, die als »Mutter der Veden« betrachtet wird. Bei den Shivaiten ist das Panchaksharamantra namah Shivaya das bedeutendste Mantra, bei den Vishnuiten sind es das Ashtaksharamantra Om namo Narayanaya und das Dvadashaksharamantra Om namo Bhagavate Vasudevaya. Auch das im Westen populäre Hare Krishna-Mantra ist ein vishnuitisches Mantra. In tantrischen Mantren werden Keimsilben bevorzugt, z.B. im Mantra Om aim hrim klim Chamundayai vicche namaha, wo die Bijamantras die Göttinnen Sarasvati (aim), Lakshmi (hrim) und Durga (dum) symbolisieren, mit der Bitte um Weisheit (Sarasvati), Besitz (Lakshmi) und Schutz (Durga).

Om mani padme hum („Om, Juwelen-Lotos“; bezieht sich auf das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen) – Dieses im Kagyü auch ‚liebevolle Augen‘ genannte Mantra richtet sich an den Bodhisattva des universellen Mitgefühls Avalokiteshvara, tibetisch Chenrezig;

Om Namo Narayanaya Ein Mantra für inneren Frieden und ein Mantra, um die Kräfte des Dienens, der Nächstenliebe, des Helfens, des Engagements zu stärken. Mantras sind sehr starke Kräfte, die über die Kraft des Klanges wirken, die verbunden sind mit kosmischen Kräften. Und das Om Namo Narayanaya ist ein Mantra von Vishnu, des erhaltenden Prinzips des Friedens, der Liebe, der Gerechtigkeit und des Engagements. Om Namo Narayanaya heißt, Ehrerbietung an dem, der im Inneren von allen Geschöpfen ist. „Nara“ heißt „Geschöpf“, im engeren Sinne auch „Mensch“. Narayana ist derjenige, der im Innern aller Geschöpfe ist. Das ist die große Behauptung im Yoga, dass das Göttliche in jedem ist, dass die Menschheit nicht unterteilt werden kann in Gute und Schlechte, sondern dass in jedem das Göttliche steckt.

(aus Wikipedia)

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