Yoga-Prinzipien

Körperübungen

Asanas sind die Körperübungen im Yoga. Es gibt 12 Grundstellungen, die mit bewusster Atmung nacheinander ausgeführt werden (auch Yoga Vidya Reihe genannt)

Eine klassische Yogastunde

dauert eineinhalb Stunden. Zu Hause gehen auch 30 oder 60 Minuten. Um erst einmal Abstand vom Alltag zu gewinnen, beginnt die Stunde mit einer kurzen Anfangsentspannung. Dann folgen Atemübungen (Pranayama), um die Energien zu aktivieren und zu harmonisieren. Gleichzeitig trainiert Pranayama dein Lungenvolumen und verhilft zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Körpers.

Danach kommen vorbereitende Aufwärmübungen und die eigentlichen Yoga-Stellungen, die den Hauptteil der Yogastunde ausmachen. Im Laufe des Kurses erlernen wir den Sonnengruß zur Energieaktivierung. In die Yoga-Stellungen gehen wir langsam und bewusst mit tiefer, gleichmäßiger Bauchatmung. Wir halten die Übung ganz konzentriert und lösen sie dann in ruhigen Bewegungen wieder auf.

Zum Abschluss können wir in einer ausführlichen Tiefenentspannung wunderbar loslassen. Mit neuer Kraft und Energie kehren wir zurück in den Alltag.

Atmung

Der Atem begleitet uns das ganze Leben, durch all unsere Stimmungslagen. Wenn wir tief berührt oder traurig sind, weinen wir. Vor Schreck oder Anspannung bleibt der Atem weg oder wir atmen flach. Kommt die Erleichterung, so seufzen wir. Lachen drückt Fröhlichkeit aus, bei der wir stoßweise ausatmen.

Auf der körperlichen Ebene sorgt die Atmung für Sauerstoffaufnahme und der Abgabe von verbrauchter Luft. Unsere Lungen haben daher eine entscheidende Reinigungsfunktion. Das merken wir insbesondere durch Husten und Niesen bei Erkältungskrankheiten…

Der Atem drückt nicht nur unsere momentane Befindlichkeit aus, wir können mit ihm direkt Einfluss auf unser Wohlbefinden

Was ist Pranayama, wie hilft es mir?

Pranayama nennen sich die Atemübungen im Yoga. Wir lernen damit, besser zu atmen, wodurch wir unseren Körper und Geist beleben. Unser Körper nimmt mehr Sauerstoff auf und unterstützt die Ausscheidung über die Lungen. Pranayama entspannt und eignet sich hervorragend bei der Stressbewältigung. Doch Pranayama kann noch mehr – wir bekommen Zugang zu unserer Lebensenergie. Denn übersetzt bedeutet Pranayama „Kontrolle der Lebensenergie“.

Klingt geheimnisvoller als es ist und kann von allen Menschen geübt werden. Selbst Kranke, die keine Yogaübungen machen können, profitieren von Atemübungen.

Tiefenentspannung

Die Tiefenentspannung ist während einer Yogastunde genauso wichtig, wie Pranayama, der Sonnengruß und die Asanas. Sie wird im Liegen zu Beginn der Yogastunde einige Minuten und am Ende noch mal 10-15 Minuten durchgeführt. Wer zu Hause übt und gerade nicht so viel Zeit hat, lässt lieber mal eine Asana aus als die Tiefenentspannung. Denn sie verteilt die aufgeweckten Energien im Körper.

Die Tiefenentspannung bietet weitere wunderbare Vorteile. Sie löst den Entspannungsimpuls im Körper aus. Das heißt, Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet. Der Kreislauf kommt zur Ruhe, gleichzeitig wird das Immunsystem angeregt. Aber auch geistig profitieren wir von der Tiefenentspannung. Sie baut nämlich mentale Spannungen ab und führt zu Ruhe und Ausgeglichenheit. Das Tolle an der ganzen Sache: die Yoga Tiefenentspannung geht ganz leicht.

Meditation

Meditation erfahren viele Menschen unterschiedlich. Sie kann innere Einkehr und das zur Ruhe kommen bedeuten – geistig wie auch körperlich. Bei manchen stellt sich stilles Glück und Frieden ein. Möglich sind auch neue Einsichten, Lösungen und Ideen. Meditation beinhaltet jedoch immer, dass ein jeder bei sich selbst ist. Somit bezeichnet Meditation einen Bewusstseinszustand.

Meditation drückt ebenso den Versuch aus, diesen Bewusstseinszustand zu erreichen. Dies geschieht mit Hilfe der Meditationstechniken aus dem Yoga. Hier erfahren wir, dass das ganz einfach gehen kann.

Was bewirkt Meditation?

Meditation entspannt das Nervensystem wunderbar, was ganz wichtig ist, um Stress zu reduzieren. Dies hat einen positiven Effekt auf stressbedingte Krankheiten wie erhöhten Blutdruck und Kopfschmerzen. Durch Meditation harmonisiert sich das Hormonsystem und das Immunsystem wird gestärkt.

Mit der Meditation kommen auch die Gedanken im Geist zur Ruhe. Wir spüren, wie wir gelassener im Alltag werden. Gleichzeitig fördert Meditation auch unser Konzentrationsvermögen. Mit der Zeit können wir Einfluss auf unser Denken nehmen. Ok, bis ein jeder dahin gelangt ist, mag das etwas dauern, solange üben wir uns einfach in Geduld und meditieren weiter…

Meditation zeigt uns auch, dass Glück nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von unserer eigenen inneren Haltung. Das ist vielleicht das größte Geschenk, das uns Meditation geben kann.

Ernährung im Yoga

Nach dem ganzheitlichen Prinzip des Yoga sprechen wir erst dann von „Gesundheit“, wenn der Mensch sich rundum gut fühlt. Gesunde Ernährung bedeutet im Yoga, dass sie nicht nur unseren Körper stärkt, sondern auch für unseren Geist gut ist. Dadurch können wir Krankheiten vorbeugen, vorhandene Krankheiten am Fortschreiten hindern und unsere Lebensqualität spürbar verbessern.
Glücklicherweise ist richtige Ernährung kein Geheimnis, man kann sie erlernen!

Die drei Arten von Nahrungsmitteln

Yoga unterteilt die Nahrung anhand ihrer Eigenschaften in drei Arten: Tamas (Trägheit), Rajas (Unruhe) und Sattva (Leichtigkeit).

  • Tamasige Nahrung hat keine Vitalkraft mehr. Sie entzieht dem Körper Energie und macht den Verstand träge. Unreife, faule und verkochte, haltbar gemachte Lebensmittel wie zum Beispiel Fertiggerichte werden als tamasig bezeichnet. Fleisch und Fisch sowie Alkohol, Tabak und Drogen gehören ebenfalls in diese Kategorie. Möchten Sie sich yogisch ernähren, dann versuchen Sie, diese Sachen so weit es geht in Ihrem Speiseplan zu reduzieren. Auch zu viel essen hat eine tamasige Wirkung.
  • Unter rajasige Nahrung fällt alles, was Ihren Körper und Geist unruhig, nervös und unkontrollierbar macht sowie Sie emotional aufwühlt. Nahrungsmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, zu scharf gewürztes Essen, raffinierter Zucker und weißes Mehl gehören dazu. Auch diese sollten Sie nach Möglichkeit auf ein Minimum reduzieren. Zu hastiges Essen und ungenügendes Kauen haben ebenfalls eine rajasige Wirkung auf uns.
  • Die ideale Ernährung für jeden Yoga-Praktizierenden (und jeden Nicht-Yoga-Praktizierenden) ist eine sattvige Ernährung. Sie bringt deinem Körper wertvolle Nährstoffe, gibt neue Energie und lässt den Geist klar und friedvoll werden. Hier können Sie sich einer großen Auswahl an Lebensmittel bedienen. Dazu gehören alle Vollkorngetreide-Produkte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und deren Produkte wie Sojamilch und Tofu, Gemüse, Salate, Obst, Nüsse sowie Milch und Milchprodukte und hochwertige Öle. Es gilt, je frischer die Produkte, desto besser. Rohkost enthält mehr „Prana“, also Lebensenergie, als Gekochtes.

Positives Denken

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken“ Marc Aurel, Kaiser und Philosoph, 121-180 n. Chr.

Was macht positives Denken aus? Was hat es für Auswirkungen auf das Leben eines Einzelnen? Besonders deutlich wird die Antwort in entscheidenden oder extremen Situationen: Bei Sportlern entscheidet sich anhand ihrer Einstellung, ob sie die angespornte Leistung erbringen; bei Menschen, die einen schweren Schicksalsschlag erleiden, entscheidet sich, ob sie ihn verarbeiten und daraus wachsen können oder ob er auf ihnen lasten bleibt und ihr weiteres Leben beeinflusst. Positives Denken bedeutet nicht, sein Leben verzerrt oder zwangsoptimistisch zu sehen; es verkörpert auch nicht die Suche nach Glück in Verbindung mit dem bewussten Vermeiden von leidvollen Erfahrungen. Vielmehr ist es eine Einstellung, die sich auf alle Lebensbereiche und Situationen bezieht und sie beeinflusst. Es umfasst vor allem: Ein gesundes, vertrauensvolles Verhältnis zu sich selbst und seinen Mitmenschen, das Vertrauen in das eigene Gelingen, die Bereitschaft, sich auf Unbekanntes einzulassen und Herausforderungen anzunehmen, eine Perspektive, die über der Ego-Ebene steht und es somit ermöglicht, auch in unangenehmen Situationen zu versuchen, positive Punkte herauszufiltern. Außerdem charakteristisch sind die Tendenz zur Eigenverantwortlichkeit und aktivem Handeln: Der positive Denker sucht die Gründe für unvorteilhafte Gegebenheiten nicht in den äußeren Umständen und gibt somit der Opferrolle keine Chance. Er versucht, die Situation mit zu gestalten und bewusst zu beeinflussen.

(aus: Yoga Vidya)